Serin

Die Aminosäure Serin gilt als nicht essentiell, da unser Körper sie aus Threonin, Glycin oder Glukose herstellen kann.

Serin ist wichtiger Bestandteil zahlreicher Enzyme, aber auch anderer Proteine. 

Serin ist nicht nur Bestandteil der Proteine, sondern gehört als Phosphatidyl-Serin auch zum Grundgerüst vieler Membranen. Dabei liegt es in den Zellmembranen des Gehirns in besonders hoher Konzentration vor und steht hier in Kontakt zu vielen intrazellulären Proteinen. Auf diese Weise spielt Phosphatidyl-Serin eine entscheidende Rolle bei der Reizübertragung der Neuronen. 

Ein Mangel führt zu Konzentrationsstörungen und Unaufmerksamkeit. Studien an älteren Personen haben beispielsweise ergeben, dass die Gabe von Phosphatidyl-Serin eine deutliche geistige Leistungssteigerung zur Folge hat. Sowohl das Kurzzeitgedächtnis, die Aufmerksamkeit und das Erinnerungsvermögen nahmen bei den Untersuchungen zu.

Die beiden Aminosäuren Cystein und Tryptophan können aus Serin hergestellt werden. Auch der Neurotransmitter Acetylcholin wird über mehrere Zwischenstufen aus Serin gebildet. Dieser - für die Informationsübertragung im Nervensystem nötige Stoff - sorgt beispielsweise für die Kontraktion der Skelettmuskulatur.

Acetylcholin scheint darüber hinaus ebenfalls an Lernprozessen beteiligt zu sein. Als Hormon hat es Auswirkungen auf verschiedene Organe. So wirkt es beispielsweise blutdrucksenkend, beschleunigt die Darmbewegung und erhöht die Drüsensekretion.

Ein Serin-Mangel kommt nur vor, wenn insgesamt zu wenig proteinreiche Kost aufgenommen wird (etwa bei Essstörungen oder in Ländern mit Nahrungsmangel), da die Aminosäure auf verschiedenen Wegen von unserem Körper hergestellt wird.

Häufig kommt Serin in Sojabohnen und Erdnüssen, aber auch in Klebereiweißen vor, das in Getreide und vielen anderen Lebensmitteln enthalten ist.

In unserer Übersicht zu Aminosäuren lesen Sie, welche wichtige Funktionen diese in unserem Organismus haben und welche es gibt.