Säure-Basen Haushalt


Für den menschlichen Stoffwechsel ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Säuren und Basen erforderlich. Ein intakter Säure-Basen-Haushalt entscheidet darüber, wie Eiweiße aufgebaut sind und wie sie funktionieren, wie durchlässig die Membranen im Körper sind, ob ausreichend Elektrolyte vorhanden sind, ob unsere Enzyme richtig funktionieren und ob das Bindegewebe seine Aufgaben erfüllen kann. Kurzum über alle Stoffwechselvorgänge!

  • kurze Begriffserklärung

    • Atom: Besteht aus negativ geladenen Elektronen, neutralen Neutronen und positiv geladenen Protonen; im sogenannten Normalzustand entspricht die Anzahl der Protonen 1:1 der Anzahl der Elektronen
     
    • Molekül: Verbindung zweier oder mehrerer Atome
     
    • positives / negatives Ion: Atom oder Molekül mit mehr oder weniger beladenen Elektronen als im Neutralzustand
     
    • Elektronenmangel = positives Ion = Kation = Säure ⇒ Säure + Wasser ⇒ Proton (kurz: H+); Protonen entstehen also immer dann, wenn eine Säure im Wasser reagiert. Sie geben den pH-Wert einer Lösung an, d.h. je mehr Protonen umso saurer wird die Lösung
     
    • Elektronenüberschuss = negatives Ion = Anion = Base ⇒ Base + Wasser ⇒ Hydroxid-Ion (kurz: OH-); Hydroxidionen entstehen also immer dann, wenn eine Base im Wasser reagiert. Sie sind das Gegenstück zu den sauren Protonen und können Säuren deshalb reduzieren, sprich den ph-Wert in die basische Richtung anheben
     
    • ph-Wert = Gewicht der Protonen (H+) pro Liter Lösung bzw. das Maß für die Konzentration der Protonen (H+). Das Spektrum des Wertes geht von ph 1 - 14

 

  • gesundheitlicher Stellenwert von Basen und Säuren

    • Basen, also negative Ionen, sind eine bedeutende Energiequelle in unserem Körper. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Zellfunktion im Organismus. Fließen negative Ionen in den Körper, öffnen sich Kanäle in den Zellwänden. Dadurch werden Gifte ausgeschieden, Wasserstoff in Nährstoffe absorbiert und neue gesunde Zellen entstehen. D.h. die Zellfunktion wird aktiviert, der Stoffwechsel wird angeregt und das Ausscheiden von Abfallstoffen begünstigt.
     
    • Negativ geladene Ionen in ausreichender Menge können nur in sauberer Luft entstehen. Pro cm3 reiner Luft im Freien finden wir durchschnittlich zwischen 200 bis 500 negative Ionen, in Räumen nur noch 100 bis 200, zum Teil sogar noch darunter. Für unsere Gesundheit wären aber mindestens 400 bis 1000 und mehr negative Ionen pro cm3 optimal. Wir wissen selber, wie gut wir uns fühlen in einer Umgebung mit einer hohen Anzahl von negativen Ionen (z.B. Wasserfall bis zu 70.000 pro cm3, Meeresstrand 4.000 pro cm3, Nadelwald 3.000 cm2)
     
    • Liegen allerdings verstärkt Säuren, also positive Ionen, vor, so wirkt sich dies hingegen nachteilig auf sämtliche Stoffwechselvorgänge aus. Die dadurch hervorgerufenen - oft zeitlich nachgelagerten und meist chronischen Beschwerden - nennt man „Krankheit”
     
    • Unsere Nahrung zum Beispiel sollte der Zufuhr negativ geladener Ionen und damit der Aufrechterhaltung eines ausgewogenen physikalischen Stoffwechsels dienen. Heutzutage sind aber bereits frisches Obst und Gemüse so hoch oxidiert (Reaktion mit Sauerstoff), also physikalisch positiv ionisiert, dass damit kaum noch der Nährstoffbedarf gedeckt ist, geschweige denn der Stoffwechsel durch Reduktion (d.h. wieder mit Elektronen beladen) wiederhergestellt oder aufrechterhalten werden kann

 

  • Säure-Basen-Gleichgewicht

    • Die Konstanthaltung des Blut-pH-Wertes im Bereich von 7,35 bis 7,45 ist Lebensnotwendig
    • Ein Basen-Überschuss (pH-Wert > 7,45) wird als Alkalose, ein Säure-Überschuss (pH-Wert <  7,35) als Azidose bezeichnet 
    • Blut-pH-Werte unter 7,0 oder über 7,8 sind mit dem Leben nicht mehr vereinbar! Es kommt zu massiven Störungen in der Molekularstruktur der Proteine, in der Struktur der Zellbestandteile, im Stoffwechsel sowie im Elektrolythaushalt
  • Ausscheidungsorgane / Puffersysteme zur Erhaltung eines konstant neutralen Blut-ph-Wertes

    Sobald saure Substanzen in das Blut gelangen, werden sogenannte Puffersysteme im Körper aktiv, die die Säuren neutralisieren und dafür sorgen, dass der Blut-pH-Wert konstant bleibt. Diese Regulationsmechanismen arbeiten ununterbrochen in unserem Körper:
     
    • über die Nieren werden Säuren oder saure Stoffwechselverbindungen mit dem Urin ausgeschieden
    • über die Lunge werden Säuren in Form von Kohlendioxid, das mit dem Blut transportiert wird, abgeatmet
    • über die Haut können Säuren mit dem Schweiß ausgeschieden werden
    • in der Leber werden insbesondere durch die Nahrung aufgenommene Eiweiße verstoffwechselt. Dabei entsteht saurer Ammoniak, der in der Leber zu Wasser und Harnstoff verarbeitet und danach ausgeschieden wird
    • im Darm wird saurer Darminhalt durch die vermehrte Ausschüttung von (basischem) Bauchspeicheldrüsensekret, neutralisiert und dann ausgeschieden

 

  • chronische Übersäuerung - wichtige Therapiemaßnahmen

            Die Ausscheidungsorgane und Puffersysteme können aber innerhalb eines bestimmten 
            Zeitraumes nur eine gewisse Menge an Säuren ausscheiden. Liegt über längere Zeit eine
            erhöhte Säurelast vor, so kommt es zu einer chronischen Übersäuerung (sogenannte latente
            oder chronische Azidose) - einen Begriff, den Friedrich F. Sanders schon in den 50er Jahren
            definierte.

            Denn alle Organe und Puffersysteme arbeiten auf Hochtouren und versuchen, den 
            Blut-pH-Wert konstant zu halten. Der Organismus funktioniert aber irgendwann nicht mehr
            optimal, sondern versucht, mit der Mehrbelastung anders fertig zu werden. So lagert er
            überschüssige Säuren vor allem in der Bindegewebsmatrix aber auch in Muskeln und
            Gelenken ab. Die Basis für eine Vielzahl chronischer Leiden und Erkrankungen ist geschaffen.

            Je früher desto besser, sollte deshalb diesen ungünstigen Stoffwechselveränderungen mittels
            den therapeutischer Maßnahmen Entsäuerung - Entgiftung - Ausleitung sowie einem
            entsprechend ausgelegtem gesunden Ess-Trinkverhalten zum Wohle Ihrer Gesundheit
            gegengesteuert werden.

            Wichtig: Eine chronische Übersäuerung stellt KEINE akut lebensgefährliche Übersäuerung des
            Blutes infolge anderer Krankheiten, sondern eine schleichende Entwicklung zu Gunsten einer
            ansteigenden Säurelast vor allem im Bindegewebe dar, was sich zunächst in diffusen und
            unspezifischen Befindlichkeitsstörungen bzw. häufig erst zeitlich deutlich später, in chronischen
            Krankheiten äußern kann! D.h. der pH-Wert des Blutes ist bei der chronischen
            Gewebsübersäuerung immer noch in einem konstanten leicht basischen Bereich! Ist dies nicht
            der Fall, spricht man von einer lebensbedrohlichen akuten Übersäuerung, was einen
            schulmedizinischen Notfall darstellt und nicht Gegenstand dieser Abhandlung ist!