Psyche - kein seelischer Schmerz ohne körperlicher Reaktion und kein körperlicher Schmerz ohne seelischer Empfindung

Unter Psyche verstehen wir das System menschlichen Wahrnehmens und Denkens, also das, worin die affektiven und rationalen Motive des Verhaltens und Handelns gründen. Stellvertretend hierfür stehen die Begriffe Seele und Geist. Wie wir wissen und in unserer Praxis vor allem bei chronischen Patienten seit vielen Jahren überwiegend sehen, steht die Psyche auf Grund neurologischer, biochemischer und genetischer Zusammenhänge in einem sehr engen und untrennbaren Wechselspiel zum Körper (Soma).

 

Der erste Mensch, der für sich in Anspruch nahm, ein nach Maßstäben der empirischen Wissenschaft gültiges Strukturmodell der menschlichen Psyche gefunden zu haben, war Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse. Er unterteilte die Psyche bzw. den Geist am Anfang des 20. Jahrhunderts nach den Motiven seiner Handlungen in drei Teilbereiche:

 

  • Im „Es“ sind die Triebe, die Bedürfnisse und die Emotionen zu Hause. Im „Es“ siedelte Freud auch das Unterbewusstsein an, das ja bekanntlich zu 95% unser menschliches Handeln bestimmt

 

  • Mit dem „Über-Ich“ bezeichnete Freud jene psychische Struktur unseres Geists, in der die aus der erzieherischen  Umwelt verinnerlichten Handlungsnormen, Ich-Ideale, Rollen und Weltbilder gründen

 

  • Das „Ich“ - mit rund 5% Anteil am Geist - bezeichnet jene psychische Strukturinstanz, die mittels des willentlich  gesteuertenanalytischen sowie  verstandsorientierten  Denkens zwischen den Wert- und Normvorstellungen des Über-Ich und der sozialen Umwelt einerseits und den Bedürfnissen und Emotionen des nach dem Lustprinzip lebenden „Es“ andererseits  vermittelt, mit dem Ziel, psychische und soziale Konflikte rational bzw. konstruktiv aufzulösen

 

Nachdem das „ES“ mit seinem unterbewussten Teil so enorm viel vom Ganzen ausmacht und dies oftmals sehr ungünstige Auswirkungen auf den gesamten Organismus hat, ist es aus unserem therapeutischen Verständnis deshalb von großer Bedeutung, soviel wie möglich aus dem Unterbewusstsein ins Bewusstsein zu bringen, damit unsere unbewussten negativen Muster/Prägungen uns nicht gänzlich bestimmen und krank machen bzw. wir die Weichen in Richtung Heilung/Gesunderhaltung stellen können.

 

Denn der rationale Verstand unserer materiellen westlichen Lebensweise entfernt uns oftmals sehr weit von unserer inneren Mitte, von der Objektivität sowie Realität und dem „Hier“ und „Jetzt“, in dem das eigentliche Leben stattfindet. Vielmehr ist unsere - an die westliche Industrie ausgerichtete Lebenskultur - von chronischem Stress dominiert, was die Gesunderhaltungs- sowie Heilungsaktivitäten unseres Körpers deutlich einschränkt. Diesem Phänomen unserer Zeit liegt häufig ein Zusammenspiel folgender wesentlicher mentaler Faktoren zu Grunde:

 

  • chronischer Stress im Zusammenhang mit dessem subjektivem Empfinden sowie individuellem Umgang

 

  • mangelndes Bewusstsein, fehlende Achtsamkeit sowie abhandengekommene Intuition als der Nährboden für chronische mentale Be-/Überlastung

 

  • unreflektiere und automatische Übernahme falscher - im Unterbewusstsein verankerter - sogenannter negativer Glaubenssätze, die in Form von alten/eingefahrenen Gedanken, Entscheidungen, Handlungs-/Verhaltensweisen, Erfahrungen, Emotionen, Gefühlen, Überzeugungen, Wahrnehmungen bzw. auf Grund (früh)kindlicher Prägungen durch das innere Kind/Schattenkind vorliegen; daraus resultierend, ein Leben im analytischen „Stress-/ Überlebensmodus“ mit dem alltäglichen Kopfkino, welches mitunter weit von der Realität entfernt ist

 

Kein Wunder und tägliche Praxis ist es deshalb, dass es durch eine vorausgegangene psychische Dauerberlastung direkt oder indirekt zu Veränderungen in unseren sieben Schlüsselelemente kommt und infolgedessen auch die innere Balance - die Basis für eine stabile Psyche - aus dem Gleichgewicht gerät.

 

Auf körperlicher (somatischer) Ebene kann von daher eine gestresste Psyche mit chronisch übererregten bzw. belasteten Nerven per se zunächst "neurovegetativ" (autonom) zum Rebellieren beginnen und sich in Form neurovegetativen Störungen, bzw. im weiteren Verlauf, in unterschiedlichsten psychosomatischen Erkrankungen darstellen.

 

Wie nachfolgend aufgeführt und in unserer Praxis allgegenwärtig, sind unterschiedlichste Symtome und Befindlichkeitsstörungen mit oftmals fließenden Übergängen bis hin zu chronischen Verläufen mit manifesten ernsten Erkrankungen die Folge:

  • neurovegetative Störungen wie:
    • Angst_, Unruhe_, Nervosität_, Konzentrationsstörungen
    • Burnout / Depression
    • Schlafstörungen
    • u.v.a.m

 

  • klassische Krankheitsbilder der Psychosomatik
    • Magen- und Dünndarmgeschwüre
    • chronische Dickdarmentzündungen
    • Asthma
    • Bluthochdruck
    • Neurodermitis
    • Schilddrüsenfehlfunktionen 
    • Rheuma bzw. Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
    • chronische Schmerzen
    • Tinnitus

 

  • bis hin zu einer Vielzahl schwerwiegender chronischer Erkrankungen wie z.B. Krebs

Eine dauerhaft mental positive Grundeinstellung, bei der unbewusste Wahrnehmungen bewusst gemacht werden, weckt den Arzt in uns selbst bzw. unsere „innere Apotheke“ und stellt von daher einen ganz maßgeblichen Faktor für Gesundheit, Lebenserwartung bzw. den Erfolg/Verlauf einer Therapie dar! Es gibt deshalb in der Regel keine unheilbaren Kranken, sondern nur unheilbare Patienten!

 

Unser Ziel ist es, die Ursachen Ihres psychischen, psychosomatischen oder nervlichen Leidens zu diagnostizieren und mit individuell ausgelegten Therapieverfahren zu behandeln.