Neuraltherapie

Die Neuraltherapie nach Huneke geht zurück auf den Arzt Ferdinand Huneke. Er stellte fest, dass Eiterherde, Verwachsungen, Narben, Entzündungen oder andere Veränderungen im Körper über das neurovegetative System (Sympathikus) sowie über das Bindegewebe Regulations- und Informationsblockaden auslösen und dadurch zu verschiedenen Beschwerden, Schmerzzuständen bzw. Krankheiten im gesamten Organismus führen können. Ansatz aller neuraltherapeutischen Methoden ist es, Energie in das gestörte Gewebe zu bringen oder Blockaden zu beseitigen, um die körpereigene Abwehr mit ihren Selbstheilungsmechanismen wieder in Gang zu bringen (Prinzip der „Starthilfe“). Diese Blockaden werden mit Lokalanästhetika wie z.B. Procain unterspritzt und so aufgelöst.  Entsprechend den Injektionsstellen gliedert sich die Neuraltherapie in folgende Formen:

Lokaltherapie

Lokaltherapie bezeichnet die direkte Injektion in die gestörten Gewebsstrukturen (z.B. schmerzhaftes Areal). Diese (sehr kurzdauernde) lokale Betäubung kann oft schon den Teufelskreis des Schmerzgeschehens durchbrechen (Kausalkette: Schmerz -> Verkrampfung -> verminderte Durchblutung mit Übersäuerung -> noch stärkerer Schmerz) und damit die Schmerzursachen beseitigen. Procain erweitert außerdem die Gefäße, d.h. es strömt mehr Blut in die behandelte Region, viele Patienten haben ein Wärmegefühl oder ein Gefühl von Leichtigkeit.

Segmenttherapie

Bei der Segmenttherapie führen wir Injektionen in den jeweiligen Segmentbereich der Erkrankung durch (Head’sche Zonen / Dermatome, Reflexzonen, Zustimmungspunkte rechts und links der Wirbelsäule, Organbezug zu jeweiligem Wirbelsäulensegment). Die Injektionen haben reflektorische Auswirkung auf das gestörte neurovegetative System bzw. Organ. 

Hintergrund ist, dass während der Embryonalentwicklung die Anlagen für innere Organe aus der gleichen Region entstehen, wie bestimmte Muskeln am Rücken. Umgekehrt kann man deshalb über diese Muskelareale auf der Rückenhaut auch die dazugehörigen inneren Organe ansprechen und behandeln.

Störfeldtherapie

Bei der Störfeldtherapie erfolgt die Injektion direkt in ein Störfeld. Damit ist ein chronisch verändertes Gewebe zu verstehen, das auf nervalem Wege Fernstörungen verursacht (z.B. Narben). Die Ausschaltung eines verursachenden Störfeldes wirkt als Kausaltherapie und löscht das Leiden bzw. den Schmerz. Dies ist eine der aufsehenerregendsten Entdeckungen Hunekes. Bei der Behandlung einer vernarbenden Knochenhautentzündung am rechten Schienbein verschwanden völlig überraschend auch Beschwerden an der linken Schulter. Hier hatte die Narbe als Störfeld die normale Grundregulation des Organismus derart nachhaltig gestört, dass der Schulterschmerz die Folge war. Erst durch das Ausschalten des Narbenstörfeldes konnte die normale Regulation wieder stattfinden.

Hauptanwendungsgebiete*

  • fast alle chronischen Schmerz- und Entzündungszustände
  • Störfeldbeseitigung / chronische Erkrankungen bei Verdacht auf Störfelder
  • vegetative Beschwerden (z.B. Unruhe, Angst, Nervösität, Schlafstörungen)
  • neurologische Störungen
  • Schilddrüsenerkrankungen / -dysfunktionen
  • hormonelle Störungen
  • gynäkologische- / urologische Erkrankungen 

*) Zur rechtmäßigen Einhaltung des Heilmittelwerbegesetzes (HWG) weist die Naturheilpraxis Elke Rühl ausdrücklich auf den Versuchscharakter bzw. den zur Schulmedizin „alternativen” Ansatz der zum Einsatz kommenden Präparate/Therapieverfahren auf dem Gebiet der sogenannten „Komplementärmedizin” hin. D.h. es liegen diesbezüglich bislang keine allgemein anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Nutzen-/Risikoprofil vor. Der Einsatz kann daher auch unbekannte Risiken bergen - ein Therapieerfolg kann, muss aber nicht eintreten.