Kupfer (Ku)

Kupfer weist als Therapeutikum eine lange Medizingeschichte auf. Bereits vor 4000 Jahren nutzten die Ägypter die desinfizierende Wirkung von Kupfer und setzten Kupferspäne - vermischt mit Kuhfett und Honig - für die Wundheilung ein. Hippokrates behandelte mitKupfer Geschwüre und Krampfadern, während der Schweizer Arzt und Philosoph Paracelsus Kupfer sogar bei Geisteskrankheiten, Fallsucht und Hysterie nutzte.

Kupfer ist ein lebensnotwendiges Spurenelement im menschlichen Körper. Als Enzymbestandteil in verschiedenen Stoffwechselprozessen erfüllt Kupfer eine Reihe wichtiger  Aufgaben. So ist es beteiligt an der Bildung roter Blutkörperchen, an der Mobilisierung von Eisen, an der Energiegewinnung, am Aufbau des Bindegewebes und am Schutz der Zellmembranen vor freien Radikalen.

Ohne Kupfer wäre der Mensch wahrlich ein farbloses Wesen, denn es trägt zur Bildung des Pigments Melanin bei, welches der Haut und den Haaren erst Farbe verleiht.

Zudem fördert Kupfer in der Haut nachhaltig die Vernetzung der Kollagen- und Elastinschicht und aktiviert Enzyme, die altes Bindegewebe abtransportieren. Ein ausgewogener Kupferhaushalt ist grundlegend für das Wachstum und die Knochenbildung, aber auch für die Funktion des Zentralnervensystems, was wiederum Einfluss auf die Produktion der lebenswichtigen roten Blutkörperchen hat. Darüber hinaus wird Kupfer auch für die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung benötigt.

Im erwachsenen menschlichen Organismus befinden sich rund 100 bis 150 mg Kupfer, vor allem im Skelett, aber auch in den Muskeln, den inneren Organen und im Gehirn.

Wird zu wenig Kupfer aufgenommen - z.B. durch einseitige Ernährung - kann es zu einer Anämie (Blutarmut) kommen, da der Aufbau von Hämoglobin gestört ist. Darüber hinaus vermindert sich die Pigmentierung der Haut.

Kupfer steht in Wechselwirkung mit Zink und Vitamin C. Das heißt, sie behindern sich gegenseitig in der Aufnahme, sodass eine erhöhte Einnahme dieser beiden Substanzen leicht einen Mangel an Kupfer mit den entsprechenden Symptomen verursachen kann. Zu den Mangelsymptomen gehören Blutarmut, erhöhte Infektanfälligkeit, Pigmentstörungen in der Haut, Störungen des zentralen Nervensystems und Störungen der Knochenbildung.

Die Einnahme von Kupfer außerhalb der Nahrung sollte nur in Absprache mit einem Arzt oder Apotheker erfolgen. Eine derartige zusätzliche Zufuhr ist nur selten erforderlich, denn normalerweise wird der Bedarf durch die Nahrung gedeckt.

Ein Kupfermangel ist relativ selten. Er kann durch eine stark einseitige Ernährung, Resorptionsstörungen oder eine länger andauernde künstliche Ernährung entstehen. Auch die längerfristige Einnahme von Zinkpräparaten kann einen Kupfermangel zur Folge haben. Wenn Kinder lange Zeit einseitig mit Kuhmilch ernährt werden, kann ebenfalls ein Mangel an Kupfer und infolgedessen eine so genannte Kupfermangelanämie entstehen.

Eine Überdosierung oder Vergiftung mit Kupfer ist selten. Bei der Aufnahme größerer Mengen an Kupfersalzen wird Brechreiz ausgelöst, außerdem werden Kupfersalze vom Körper nur schlecht aufgenommen. Daher ist die tödliche Dosis mit ca. 10 g Kupfersulfat relativ hoch. Es wird aber vermutet, dass ein hoher Kupfergehalt des Trinkwassers (über 10 mg/l) bei kleinen Kindern zu Leberschäden führen kann. Die Symptome einer Vergiftung sind starkes Erbrechen, Durchfall und im Bereich der Schleimhäute blaugrüne Verätzungen. Ferner kann ein Schock und fünf bis sechs Stunden nach der Giftaufnahme eine Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) eintreten. In unserem Lexikon zum Thema Mineralstoffe und Spurenelemente lesen Sie, welche wichtige Funktionen diese in unserem Organismus haben und welche es gibt.