Jod (I)

Jod gehört zu den essentiellen Spurenelementen und ist ein wichtiger Baustein für die Bildung der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyorin (T3).  Der Jodvorrat im menschlichen Körper wird auf 10 bis 30 Milligramm beziffert, wovon rund 80 Prozent in der Schilddrüse gespeichert sind.  Die Schilddrüsenhormone T4 und T3 sind daran beteiligt, den Stoffwechsel von Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten und sowie die Regulation der Körpertemperatur zu steuern. Sie beeinflussen weiter die körperliche und geistige Entwicklung, Wachstum, Leistungsfähigkeit und Psyche.

Jod soll auch als Radikalenfänger antioxidative Funktionen besitzen. Man geht davon aus, dass Jod auf diese Weise auch Einfluss auf Immunsystem, Arteriosklerose und Gefäßerkrankungen nimmt. 

Neben der Schilddrüse kommt Jod in geringen Mengen in Muskeln, Galle, Hypophyse sowie in den Speicheldrüsen und Augen vor.

Jod wird in der Medizin als Desinfektionsmittel, Schilddrüsenmedikament und als Röntgenkontrollmittel eingesetzt.

Jodmangel senkt zunächst die Konzentration der Schilddrüsenhormone im Blut. Die Schilddrüse wächst daraufhin, um das Defizit zu kompensieren und bildet einen Kropf. Es entsteht ein nicht immer sichtbarer Kropf, der Schluck- und Atembeschwerden auslösen kann.  Zu den typischen Symptomen eines ernsteren Jodmangels gehören Gewichtszunahmen, verminderte Leistungsfähigkeit, Unruhe, Ängste, Antriebsschwächen, Schlafstörungen, Depressionen, gestörte Verdauung und erhöhte Kälteempfindlichkeit.

Jod kann nicht selbst vom Körper hergestellt werden und muss deshalb über die Nahrung aufgenommen werden. Da Deutschland ein Jodmangelgebiet ist, wird der tägiche Jodbedarf nicht über die Ernährung gedeckt. Daher wird der regelmäßige Verzehr von Seefischen und Meerestieren empfohlen. Auch sollte jodiertes Speisesalz verwendet werden. Individuell dosierbare Jodtabletten stellen eine weitere Möglichkeit der Jodergänzung dar.

Eine Überdosierung von Jod führt dagegen zu einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). In unserem Lexikon zum Thema Mineralstoffe und Spurenelemente lesen Sie, welche wichtige Funktionen diese in unserem Organismus haben und welche es gibt.