Diabetes mellitus - ein schleichender Killer


Der Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) stellt die am häufigsten auftretende Stoffwechselstörung dar. Schätzungen zufolge, leiden in der Bundesrepublik Deutschland etwa 6 - 8% der Bevölkerung an einem Diabetes - Tendenz rasant steigend!

Zucker bzw. Traubenzucker (Glukose) gehört zu den Kohlenhydraten und ist der wichtigste Energielieferant des Körpers. Den größten Teil nimmt der Mensch in Form von Stärke (z.B. in Getreide, Kartoffeln, Reis) zu sich, die dann bei der Verdauung zu Glukose abgebaut wird. Die Glukosekonzentration im Blut beträgt nüchtern normalerweise 60-110 mg/dl. Bei erhöhtem Energiebedarf (z.B. Sport, körperliche Arbeit) sorgt ein körpereigenes Steuersystem dafür, dass dieser Spiegel nicht zu stark absinkt. Bei einer stärkeren Zufuhr von Kohlenhydraten steigt der Glukosespiegel vorübergehend an.  Die Senkung des Blutzuckerspiegels wird vor allem durch Insulin bewirkt. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es bewirkt, dass die Zellen ihre Schleusen für Zucker öffnen.

Ist die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage, ausreichend Insulin zu produzieren oder kann das Insulin durch Veränderungen an den Zellen seine Aufgabe nicht mehr erfüllen, gelangt die Glukose nicht mehr in die Zellen. Somit leiden die Zellen unter Glukosemangel, während der Zuckerspiegel im Blut ansteigt (Hyperglykämie) und überschüssiger Zucker über den Urin ausgeschieden wird.

Diabetes-Typen

  • Diabetes Typ 1 (Jugenddiabetes)

    • Die Anlage dieser Krankheit wird meist vererbt. Ob der Diabets jedoch zum Ausbruch kommt, ist von äußeren und inneren Faktoren abhänigig. Beim Typ-1-Diabetes hat das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen zu mehr als 80% zerstört 

 

  • Diabetes Typ2 (Altersdiabetes)

    • Auch beim Altersdiabetes wird die Anlage vererbt. Die Insulinproduzierenden Zellen halten nicht jede Belastung unbegrenzt stand. Eine solche Belastung ist vor allem Übergewicht oder hoher Zuckerkonsum. Die Fettzellen von übergewichtigen Menschen sind gegen Insulin unempfindlicher geworden. Die Bauchspeicheldrüse muß erheblich mehr Insulin produzieren als bei Normalgewichtigen Menschen, damit der Zucker in die Fettzellen gelangen kann. Dieses Mehr leistet die Bauchspeicheldrüse, bis sie "erschöpft" bzw. "ausgebrannt" ist. Desweiteren kann sich die Insulinproduktion den Erfordernissen nach dem Essen nicht mehr entsprechend anpassen.

Erste Anzeichen eines Diabetes

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • starkes Durstgefühl 
  • Harndrang
  • Juckreiz am ganzen Körper 
  • Heißhunger
  • Verschlechterung der Sehfähigkeit
  • Häufige Entzündungen der Mundschleimhaut
  • Kopfschmerzen
  • Nächtliche Wadenkrämpfe
  • Ameisenkribbeln

    • Die Symptome entwickeln sich schleichend und nehmen an intensität zu.

Gefahr bei jungen Menschen mit plötzlichem Insulin-Mangel

  • Beschleunigtes, besonders tiefes Ein- und Ausatmen
  • azetonhaltiger Atem
  • Bauchschmerzen, Krämpfe
  • Bewußtseinsstörungen bis zur Bewußtlosigkeit

    • Achtung: Ein Mensch mit einem diabetischen Koma muß sofort in einer Klinik behandelt werden!
     

Häufig unterschätzte Folgekrankheiten von Diabetes

  • Durchblutungsstörungen

    • Durch vermehrte Ablagerung von Zucker- und Fettstoffen  in den kleinen und großen Gefäßen kommt es zu arteriellen Durchblutungsstörungen (Arterienverkalkung). Es besteht die Gefahr eines Herzinfarktes, eines Schlaganfalles oder der arteriellen Verschlusskrankheit. Ein sog. diabetischer Fuß kann sich aufgrund von Durchblutungsstörungen oder einer Polyneuropathie entwickeln 

  • Diabetische Netzhauterkrankung (Retinopathie)

    • Auf Grund der diabetischen Gefäßerkrankung entsteht eine Durchblutungsstörung der Netzhaut. Es kann zu Blutungen und zur Neubildung von Gefäßen und schließlich zur Einschränkung des Sehvermögens bis zur Blindheit kommen 

  • Störungen des Nervensystems (Polyneuropathie)

    • Die Nerven werden weniger empfindlich für Reize, was sich zunächst in einem Kribbeln oder Brennen in den Händen oder Füßen bemerkbar machen kann. Leichte Verletzungen (z.B. beim Schneiden der Fußzehen) werden nicht mehr gespürt und heilen schlecht ab. Es können sich unbemerkt Geschwüre bilden, die Gewebe und Knochen zerstören - schlimmstenfalls droht eine Amputation 

  • Nierenschäden / Nierenversagen

    • Nierenschädigung durch Veränderungen der kleinen Gefäße in der Niere, bis hin zu Nierenversagen und Dialysepflicht
       
  • Potenzstörungen bei Männern 

Unser Ziel ist es, die Ursachen Ihres Diabetes zu diagnostizieren und mit individuell ausgelegten Therapieverfahren zu behandeln. Hierfür ist die Berücksichtigung wichtiger Zusammanhänge oder Differenzierungsmerkmale auf dem Gebiet der Stoffwechselerkrankungen sowie im Bereich der Gefäßerkrankungen von entscheidender Bedeutung.