Vitamin B9 (Folsäure)

Das Vitamin B9 ist - wie Vitamin B12 und B6 - am Abbau und an der Bildung verschiedener Aminosäuren beteiligt, wie z.B. an der Umwandlung der Aminosäure Homocystein in die essentielle Aminosäure Methionin. Wird zuwenig Vitamin B9 über die Nahrung zugeführt, ist der Abbau von Homocystein gestört und der Homocysteinspiegel im Plasma steigt an. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen begünstigen erhöhte Homocysteinspiegel im Blut die Entstehung der Arterienverkalkung und erhöhen somit das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Eine gute Folsäureversorgung kann somit das Risiko für Gefäßerkrankungen senken, da Homocystein schneller zu ungefährlichen Verbindungen abgebaut werden kann und sich nicht im Blut anstaut. 

Darüber hinaus wird Vitamin B9 für die Zellteilung und Zellneubildung benötigt und ist somit zum Beispiel für die Blutbildung von Bedeutung.  Folsäurequellen sind Blattgemüse, Getreide und Innereien. Fisch enthält nur wenig Folsäure. Der Körper hat nur geringe Folsäurespeicher. Wird keine Folsäure mit der Nahrung zugeführt, bildet sich nach vier bis fünf Monaten eine besondere Form der Blutarmut. Ein Folsäuremangel  ist weit verbreitet. Neben einseitiger Ernährung, sind Alkoholmissbrauch und vor allem zu langes Kochen von Gemüse mögliche Ursachen. 

Im Körper gesunder Erwachsener finden sich etwa 5 bis 10 Milligramm Vitamin B9, die hauptsächlich in der Leber gespeichert sind (5 mg). Nimmt der Mensch kein Vitamin B9 mehr auf, reicht die im Körper gespeicherte Menge für zwei bis vier Monate aus.  Für Schwangere ist eine zusätzliche Vitamin B9-Einnahme besonders wichtig, da ein Mangel beim Kind zu verschiedenen neurologischen Störungen führen kann. So entsteht bei Folsäuremangel häufiger ein „offener Rücken". In unserem Lexikon zum Thema Vitamine lesen Sie, welche wichtige Funktionen diese in unserem Organismus haben und welche Vitamine gibt.