Depression - Licht ins Dunkel


Ca. 1/5-tel der Bevölkerung leiden an einer Depression unterschied- licher Ausprägung.

Bei der Depression kommt es hauptsächlich zu einer gedrückten Stimmung, gehemmten Antrieb, Interessenlosigkeit und Gefühlsarmut. Ein gestörtes Selbstwertgefühl, Hoffnungslosigkeit, innere Unruhe, Konzentrationsstörungen und Ängste sind weitere typische Merkmale einer Depression. Die Symptome können sich in schweren Fällen bis hin zur Suizidalität (Selbstmord) steigern.
 

Depressionsformen und deren Ursachen:

  • Organische Depression

    Organische Depression nennt man depressive Symptome, die durch eine körperliche Erkrankung hervorgerufen werden.
     

    Ursachen

    • Gehirnveränderungen (z.B. nach Schlaganfall)
    • Störungen oder Veränderungen im Hormonhaushalt 
    • Virusinfektionen wie Grippe oder AIDS
    • Medikamentös ausgelöst (z.B. durch die Antibabypille oder Betablocker)
    • Andere Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Morbus Parkinson
       

 

 

  • Endogene Depression

    Die endogene (melancholische) Depression ist eine oftmals schwere seelische Erkrankung und geht mit einer hohen Selbstmordrate einher. Die melancholische Gestimmheit hat nichts mit einer normalen Traurigkeit gemein. Die Betroffenen beschreiben ihren Zustand eher als gleichgültig, leer und ausgebrannt. Es ist gerade das Gefühl nicht fühlen und nicht trauern zu können, was die Kranken bedrückt und meist auch mit Angst erfüllt. Zudem ist die Gefühllosigkeit verbunden mit einer Antriebshemmung, welche die Kranken hindert selbst einfache Aufgaben zu erfüllen. Sie können sich zu nichts aufraffen, haben keine Initiative und keinen Elan, jede Tätigkeit wird zur Qual. Häufig ist die Stimmung morgens am schlechtesten und bessert sich im Verlauf des Tages. Oft ist die Haltung der Kranken schlaff und gebeugt und die Sprache leise und eintönig. Da es keinen äußeren Anlass für die Depression gibt, war früher der Begriff „endogen”, was „von innen heraus” bedeutet, gebräuchlich.

    Manchmal wechselt sich die Depression mit ebenfalls unbegründeten oder überzogenen Hochstimmungen (Manien) ab. Die betroffene Person ist übermäßig aktiv, gut gelaunt und lebhaft. Man spricht dann von einer manisch-depressiven Erkrankung. Häufig kommt es zu einem periodischen Verlauf, bei dem sich manische, depressive und "normale" Phasen abwechseln.

    Ursachen
    • chemische Veränderungen im Körper, die die Gehirnfunktion beeinflussen
    • genetische Faktoren / Vererbung

       

 

  • Reaktive Depression

    Die reaktive Depression stellt eine Überreaktion eines psychisch empfindlichen Menschen auf ein schlimmes Erlebnis dar. Eine solche abnorme Trauerreaktion kann über Monate und Jahre dauern. Die Betroffenen kapseln sich ab, werden passiv und interessenlos zum Teil auch verbittert und aggressiv. Oft leiden die Kranken unter erheblichen psychosomatischen Störungen. Alkohol- und Medikamentenmissbrauch sind nicht selten.

    Ursachen
    • Tod eines geliebten Menschen
    • Trennung vom Lebenspartner
    • berufliche oder finanzielle Krise
    • tiefgreifendes negatives Erlebnis 
       

 

  • Saisonale Depression

    Die saisonale Depression ist eine leichte Form der depressiven Verstimmung, die eine Reaktion des Körpers auf die dunkle, kalte Jahreszeit sein kann.

    Ursachen
    • Veränderter Hormon- und Energiehaushalt im Winter
    •  Fehlende Sonnenbestrahlung
       

 

  • Neurotische Depression

    Neurotische Depression - man spricht auch von depressiver Persönlichkeitsstörung - weil es sich um eine mehr oder weniger das Leben des Betroffenen durchziehende Störung handelt. Depressiv-neurotische Menschen sind still und zurückhaltend und wirken gehemmt und bedrückt. Manche geben sich nach außen gelassen, andere eher missmutig und mürrisch. Ansonsten sind sie solide, fleißig und auf Unauffälligkeit bedacht. In schwierigen Situationen kann sich die Depression verschlimmern.

    Ursachen
    • Konflikt in der Kindheit, sei es, dass es an „Nestwärme” mangelte oder die Betroffenen übermäßig versorgt und verwöhnt wurden. In beiden Konstellationen wird der junge Mensch gehindert sich frei und unabhängig zu entwickeln
       

Unser Ziel ist es, die Ursachen der vielfältigen Depressionen zu diagnostizieren und mit individuell ausgelegten Therapieverfahren zu behandeln. Hierfür ist die Berücksichtigung wichtiger Zusammanhänge oder Differenzierungsmerkmale auf dem Gebiet der Psyche von entscheidender Bedeutung.